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Ein
Schulhaus für Ensen und Westhoven
Einige
frühe Bauten des 19. Jahrhunderts waren zwar in den Quellen erwähnt, aber meist weder
lokalisierbar noch beschrieben: es handelte sich um Schulen in Niehl
1820, Stammheim 1820, Rondorf und Dünnwald 1824.
Die ältesten dokumentierten Schulbauten des Berichtszeitraumes, die Gebäude
Brück, Olpener Straße 1821 und Vingst, Heßhofplatz, 1828, sind
eingeschossige Fachwerkbauten mit einfachem Satteldach, die sich kaum von den gleichzeitig entstandenen Wohnhäusern, Bauernhöfen und Stallungen unterscheiden. Sie enthalten ein oder zwei Klassenräume und dementsprechend ein oder zwei Lehrerwohnungen, die meist
über den Klassenräumen angeordnet waren, Das Dach der Schule in Ensen, Hohe Straße von
1820 war, wie das der ersten Rondorfer Schule, sogar noch mit Stroh
gedeckt. Auch in Stammheim, Müngersdorf, Dünnwald und Deutz wurden
1820,1824, 1828 Schulbauten errichtet, deren Erscheinungsbild und deren Lage
allerdings zum Teil nicht rekonstruierbar sind.
Bereits 1801 gab es in Ensen eine Schule, in der ein Lehrer Nikolaus Laffleur
zur Sommerzeit ca. zwanzig, während der Wintermonate rund sechzig Kinder
unterrichtete, allerdings nicht in einem Schulgebäude, sondern in einem nur
angemieteten Raum. Im Jahre 1810 wohnten in Ensen lediglich neununddreißig
Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren, in Westhoven ungefähr genau
so viele, die allerdings nach Ensen zum Unterricht gehen mussten. Wegen der
ständigen Überfüllung des angemieteten Unterrichtsraumes baute die Gemeinde
im Jahre 1820 in der Hohe Straße auf dem hohen Ufer direkt am Rhein ein
Gemeindeschulhaus mit "Lehrersaal" (Klassenraum) und Lehrerwohnung. Es stand
auf dem Gelände des heutigen Grundstückes Haus Nr. 31. Hier fand bis zum
Jahre 1884 der Unterricht statt.
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1820
- Die erste Schule in Ensen-Westhoven
Das
Bild zeigt das eingeschossige, strohgedeckte
Schulhaus mit einer Klasse und Lehrerwohnung mit
Stall.
Heutiger Zustand: nicht erhalten. 1894 abgebrochen. |
Einrichtung einer Obstbaumschule 1821
In Ensen, wie auch in anderen Orten, z.B. Urbach (1821), Heumar (1836),
Wahn (1842), Zündorf (1843), Libur (1861), Porz (1862), Langel (1862),
wurde in Verbindung mit der örtlichen Volksschule eine Obstbaumschule
eingeführt. Lehrer unterrichteten die Kinder im Obstbau. Das Pensum
umfasste das Ziehen von Wildlingen, das Veredeln der Stämme und die Pflege der
Obstbäume. Die Teilnahme wurde im Zeugnis unter dem Fach "Obstbaumzucht"
bestätigt und benotet. (rechts)
Der Schüler wird mit den besten Wünschen für sein Wohlergehen aus der
Schule entlassen, zugleich aber hiermit ermahnt und verpflichtet, die
erworbenen Kenntnisse vor dem Vergessen zu sichern und jede Gelegenheit
zur Erweiterung derselben zu benutzen, vorzüglich aber den genossenen
Unterricht durch einen sittlich-religiösen Lebenswandel zu betätigen
und dem Gottesdienste an den Sonn- und Feiertagen regelmäßig beizuwohnen.
Unterschriften des Lehrers, Lokalschulinspektors, Pfarrers und Bürgermeisters und gesiegelt mit dem Siegel des Bürgermeisteramtes. |
Fächerkanon eines Entlassungszeugnisses aus dem Jahre 1880:
Schulbesuch
Kirchenbesuch
Fleiß
Religionslehre
Biblische Geschichte
Lesen
Schönschreiben
Rechtschreiben
Sprachlehre
Rechnen
Formenlehre |
Zeichnen
Gesang
Geographie
Naturgeschichte
Naturlehre
Vaterländische Geschichte
Obstbaumzucht
Handarbeiten
Betragen
Besondere Bemerkungen |
Die Ensener Schulchronik berichtet im Jahre 1898 von einer Versammlung
der 1. Lehrer, welche Baumschulen zu leiten hatten, zwecks Besprechung
der Schildläuse und St. Jose-Schildlaus.
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Volksschule, heute
Grundschule
Hohe Straße 77 - 79
1. Baujahr: 1873, Architekt: Freytag (KomBM)
Zweigeschossiger, giebelständiger Backsteinbau direkt an der Straße,
traufeseitig drei Achsen, unten breite Stichbogenfenster für Klassenraum,
oben kleinere Fenster für Lehrerwohnraum, Satteldach.
Heutiger Zustand: nicht erhalten: 1973 abgebrochen.
Foto: 1936
Die alte Ensener Schule stand früher an der Stelle, wo sich auf dem
Bild die Lücke zwischen den Häusern befindet.
Das Foto von 1997 zeigt die
Stelle mit der heutigen Bebauung.
2. Baujahr: 1883,
Architekt: Freytag (KomBM)
Zweigeschossiger, zweiflügeliger Backsteinbau, etwas In die Tiefe des
Grundstückes versetzt: In der Straßenansicht fünf Achsen. von denen je vier
zwei Klassenräume belichten; Flügel zum Rhein mit drei Achsen Rundbogenfenstern für noch einmal zwei Klassenräume;
Usenen-, Fries- und Gesimsgliederung, Maueranker, Satteldach.
Heutiger Zustand: erhalten, heute Mittelteil des an der Straße liegenden
Baukomplexes. |
3.
Baujahr: 1890, Architekt: Freytag (KomBM)
Zweigeschossiger, etwas niedrigerer Zwischentrakt zwischen Altbau und Gebäude
von 1890. Vierachsiger Backsteinbau, im Erdgeschoss große Stichbogenfenster.
im Obergeschoss kleinere Fensterpaare, Satteldach.
Heutiger Zustand: erhalten.
4.
Baujahr: 1910/11, Architekt: unbekannt
Anbau an den rückwärtigen Flügel von Gebäude 11.: vorspringender Risalit mit
Eingang und Stufengiebel, zwei Fensterachsen mit schmalen Doppelfenstern, zwei
Klassenräume mit Aussicht auf den Rhein. Heutiger Zustand: erhalten.
5. Baujahr: 1948, Architekt: HBA Porz
Anbau an Gebäude IV.: Gebäude mit zwei Klassenräumen parallel zum Rhein.
Heutiger Zustand: erhalten.
6:
Baujahr: 1955/56, Architekt: HBA Porz
Neubau auf dem hinteren Schulgrundstück für die evangelische Schule:
zweigeschossiger Putzbau mit Satteldach, auffallende Treppenhausbelichtung,
eingeschossiger Annexbau.
Heutiger Zustand: erhalten.
7. Baujahr: 1961-63, Architekt: Peter Hechemer
Turnhalle und Lehrschwimmbecken
Doppelgeschossiger Flachdachbau mit Glasbausteinen im Obergeschoss zur
Belichtung der Turnhalle. Stahlbetonskelettbau. teilweise sichtbare
Betonelemente, teilweise verputzt.
Heutiger Zustand: erhalten.
1973 und 1976 demontable Einheiten aufgestellt.
1981 Generalinstandsetzung des Altbaues" (= Bau 1. bis 5.)
1990 feierte die
Schule dann das 100 jährige bestehen des 3. Bauabschnittes. Zu
bemerken sei auch, dass ein großer Teil der Schule unter
Denkmalschutz steht.
Text und
Gestaltung: Walter Kuhl
Quellen und Literatur
HASKP: Schulchronik.
Festschrift 100 Jahre Schule in Ensen 1990
Modernisierte Schulen In Köln 1986, S. 17.31.
Freundliche Auskunft des Lehrers Bernhard Lob |
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